Abschlussfahrt Lerngruppe Gummibärenbande vom 08.07.2022 bis 12.07.2022

Für diese Fahrt gab es einen Zuschuss vom Förderverein der Laborschule


Freitag, 8. Juli 2022
Jeder verschlafen, noch nicht richtig bei Verstand und unsicher ob man wirklich nichts vergessen hat, standen alle siebzehn Schülerinnen und Schüler um 5:45 Uhr am Parkplatz der Schule. Mit einer Menschen-Kette konnten wir den Einkauf und alle Taschen in den Hänger tragen, dieser fiel dann auf einmal ab und wir machten uns etwas Sorgen, ob er bei der Fahrt wirklich bei uns bleiben wird. (Spoiler: Er hat gehalten). Eigentlich wurde damit gerechnet, dass wir 20 Uhr in „Enkhuizen“, der Ort an dem die Segelfahrt los geht, ankommen, doch ohne Stau und mit nur 2 Pausen waren wir schon 16 Uhr angekommen. Unser Flachbodenboot durften wir allerdings erst 20 Uhr betreten, also haben wir uns getrennt voneinander die schöne Stadt Enkhuizen am Ijsselmeer angeschaut. Die Architektur wirkte ganz anders, es gab wenig Asphalt und sehr viele Backsteine, viele schöne Blumen und super süße Boote und Läden. Auch im Meer baden waren ein paar Schüler, obwohl es nicht sonderlich warm und nach 50m immer noch in Kniehöhe war, Nachdem uns Möwen etwas zu nah kamen, haben sich alle 20 Uhr wieder im Hafen versammelt, um zu kochen und Kartenspiele zu spielen. Es wurden Skipper und Maat vorgestellt und die wichtigsten Dinge besprochen. Nach einem entspannten Ausklingen des Tages oder einer wilden lustigen Runde „Stadt-Land-Vollpfosten“ haben wir alle unseren Weg in die sehr kleinen aber gemütlichen Kojen gefunden und trotz den hellhörigen Wänden alle gut einschlafen können.


Samstag, 9. Juli 2022
Die erste Nacht auf einem Schiff haben alle besser überstanden, als vielleicht am Anfang vermutet. Langsam sind wir zum Frühstück 8:30 eingetrudelt und es gab Brötchen mit Marmelade. Gegen um 10 Uhr wurden wir aufs Deck gerufen und es ging endlich los. Eine kurze Einweisung mit vielen neuen Begriffen wie Klüve, Fog, Luv- und Leeseite sollte uns helfen, die Anweisungen zu verstehen, obwohl es wahrscheinlich eher mehr verwirrt hat. Gleich aus dem Hafen Enkhuizen raus mussten wir in eine Schleuse, um in das Markermeer, ein Teil des Ijsselmeers, zu gelangen. Die Segel konnten gehisst werden und tatkräftig boten alle sofort ihre Hilfe an. Es mussten Fender gehalten, gekurbelt und Seile gezogen werden. Nach gut einer Stunde war das erste Großsegel gehisst und es ging gleich weiter mit dem zweiten. Als dann auch das dritte und kleinste Segel aufgespannt wurde, hatten wir eine Geschwindigkeit von 3-6 Knoten, also maximal 12 km/h. Und auf einmal entspannte man sich, schaute auf den Horizont und konnte die Schönheit des Segelns spüren. Es ging ungefähr vier Stunden, in der Zwischenzeit wurden Spiele gespielt, geschlafen, mitgeholfen oder sogar das Schiff gesteuert. Sascha hat dabei einen super Job gemacht, Jakob konnte sehr viel mithelfen und Ida war als „rasende Reporterin“ immer mit Fotos dabei. Angekommen im Hafen Volendam gab es erstmal ein verspätetes Mittag und dann ein Baden am Strand, oder durch die Gassen, die deutlich touristischer waren als Enkhuizen, zu schlendern. 20:30 Uhr gab es dann Chili Sin Carne und danach eine kleine Segel Theorie von unserem Maat. Es gab am Ende zwei Optionen wie die Reise weitergeht. Entweder, wir segeln morgen nach Amsterdam, übernachten dort und fahren am nächsten Tag sieben Stunden zum nächsten Ziel. Oder wir fahren in ein Naturschutzgebiet und von dort eine kürzere Strecke zum nächsten Ziel. Die Diskussion war hitzig und nicht einfach. Mit 6 Stimmen für Amsterdam und 5 für das Naturschutzgebiet stand es aber fest. Am weiteren Abend gab es wieder Brettspiele und lustige Quatsch Runden. Mit Zuversicht auf den Wind am morgigen Tag, sind alle ins Bett gegangen.


Sonntag, 10. Juli 2022
Etwas früher aufgestanden und gefrühstückt als gestern, waren alle 9 Uhr bereit los zu segeln. Der Wind war nicht sehr stark und die Höchstgeschwindigkeit wahrscheinlich nur bei 4 Knoten. Wir haben auch unsere erste Wende durchgeführt und es war ziemlich anstrengend und stressig. Nach ein paar Stunden segeln sahen wir die ersten Hochhäuser von Amsterdam. An einer Schleuse, wo wir rausgelassen wurden, sah alles etwas kahl und eintönig braun aus. Als wir aber mit der Bahn in die Stadt fuhren, veränderte sich die Stadt in die Erwartungen die wir hatten. An der Central Station haben wir uns dann aufgeteilt. Die eine Gruppe ist quer durch die Stadt gelaufen und in verschiedene Läden. Die andere war Essen in einer riesigen Streetfood Halle und die Erwachsenen haben eine Bootstour durch die Kanäle gemacht. 20 Uhr haben wir dann 2 große Taxis genommen, um zu dem Hafen zu fahren wo wir übernachten werden, unser Schiff hat der Skipper mit Maat schon dorthin gefahren. Endlich kam auch mal die Sonne raus und wir konnten einen Sonnenuntergang sehen! Ein paar sind dann noch in das kalte Hafen Wasser gegangen und sind zwischen Algen geschwommen. Danach waren wir duschen und erst 23 Uhr gab es das Abendbrot. Es war ein sehr anstrengender, langer aber auch aufregender Tag.


Montag, 11.Juli 2022
Dieser Tag war geprägt vom frühen Aufstehen. Fehlender Wind erforderte, dass wir so zeitig wie möglich starten. Wir waren mittlerweile am südlichsten Punkt angekommen und mussten die lange Rückfahrt in 1,5 Tagen bei nahezu Windstille schaffen. Das Tagesziel hieß Edam, welches wir auch am frühen Nachmittag schon erreichten. Da wir überraschenderweise schneller da waren, hatten wir die Möglichkeit, draußen auf dem Meer zu ankern und baden zu gehen. Hier war die Wassertiefe auch ausreichend, um Sprünge vom Boot auszuführen.
Nach der Badesession konnte der Skipper sein Können unter Beweis stellen. Unser Ankerplatz lag im Landesinneren und wir mussten durch eine Schleuse diesen Platz erreichen. Die Schleuse selber war gefühlt nur wenige Zentimeter länger als unser Segelschiff. Entsprechend galt es, alle Richtungen durch fendern zu schützen und langwierig in der Schleuse sicher anzulegen und das Boot zu vertäuen. Der Skipper war an mehreren Stellen, inkl. Ruder, gleichzeitig und meisterte die Situation. Belohnt wurden wir mit einem weiteren traumhaften Landeplatz.
Da dies der letzte Abend sein würde, feierten und grillten wir bis spät in die Nacht, um tapfer am nächsten Morgen wieder früh auf den Beinen zu sein.
Dienstag, 12. Juli 2022
Abschlusstag. Die Wehmut begann sehr schnell um sich zu greifen. Diesmal war die Windstille noch stärker, was am Mittag dafür sorgte, dass die Segel eingeholt werden mussten, damit wir unter Motor unseren Heimathafen erreichen konnten. Wir genossen bei schönstem Wetter die Ruhe und die Sonne und schipperten dem Ende entgegen.

Angekommen verblieb noch die Arbeit. Großreinemachen unter den Augen eines strengen Skippers und das in Urzustand versetzen der Küche waren herausfordernd. Mittlerweile war auch der Reisedienst wieder mit Bus und Hänger vor Ort und wartete.
Nachts 02:30 Uhr kamen wir nach langer Fahrt wohlbehalten wieder in Dresden an und zerstreuten und müde auf dem Weg nach Hause.


Wir, die Gummibärenbande des Schuljahres 2021/22 möchten uns ausdrücklich für die Unterstützung des Fördervereins der Laborschule bedanken. Dank dieser Hilfe war es uns möglich, eine unvergessliche Erfahrung zu haben und Eindrücke in unser weiteres Leben mitnehmen zu können, die uns geprägt haben. Wir hoffen, dass Sie einen kleinen Eindruck unserer schönen Zeit bekommen konnten. Vielen lieben Dank!
Bela Bretschneider, Julius Müller, Otto Mann, Sascha Renzsch, Maya Harnisch, Lilly Kaufmann, Julius Müller, Jakob Madai, Lucie Feller, Amelie Schmidt, Theo Däumer, Manolis Mahn mit Evelyn Kaufmann, Anett Voss und Daniel Knöfe